Hundeschule Herzog
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Es ist noch 1 Platz frei in der Welpen/Anfängergruppe Dienstags 17.00 Uhr. Nach den Herbstferien findet die Stunde immer Samstag Nachmittag statt.
Leider gehört eine Kastration für einen Hund momentan fast schon zum Standardprogramm,
obwohl es laut § 6 des Tierschutzgesetzes ein Amputationsverbot gibt.
Dieses Gesetz verbietet es in Deutschland einem Tier ein Organ zu entfernen, nur um es vermeintlich besser erziehen zu können. Somit sind auch Übernahmeverträge, die zu einer Kastration verpflichten, sittenwidrig und somit ungültig.
Wird ein Hund, egal welchen Geschlechts, vor Beendigung der pubertären Phase kastriert, hat das negative Folgen für den Stoffwechsel und sein Verhalten.
Denn: Die Sexualhormone wirken im Gehirn nicht nur auf das Sexualvermögen des Hundes.
So sind Östrogen und teilweise auch Testosteron an der Umstrukturierung des Gehirns beteiligt. Dies ist wichtig für die soziale Kompetenz, soziale Intelligenz und die Fähigkeit Stress zu verarbeiten.
Vor diesem Hintergrund ist gut beobachtbar wie Hündinnen in den ersten Lebensjahren mit jeder Läufigkeit erwachsener werden. Zeitgleich zeigt sich: Hunde, die früh kastriert wurden, sind meist kindsköpfig und planlos.
Um die pubertäre Phase erfolgreich zu durchlaufen, braucht eine Hündin mindestens 2-3 Läufigkeiten. Beim Rüden ist es ein ähnlicher Zeitraum.
Die Hündin
Formen der Kastration
Der Chip zur medikamentösen Kastration ist in Deutschland bei Hündinnen noch nicht zugelassen, befindet sich aber in der Zulassungsphase (GnRH Down Regulation).
Die Hormonspritze unterdrückt mit starken Nebenwirkungen die Läufigkeit der Hündin.
Sie fördert die Entstehung von krankhaften Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut, woraus die gefürchtete Pyometra (Gebärmutterentzündung) resultieren kann.
Einige Hündinnen, die über einen längeren Zeitraum derart behandelt wurden, können Tumore am Gesäuge und Zysten an der Gebärmutter entwickeln.
Zudem kann die Hormonspritze Diabetes mellitus, Nebenniereninsuffizienz und das Cushing-Syndrom begünstigen.
Also: Bitte nicht machen!
Bei einer operativen Kastration werden die Eierstöcke (manchmal auch prophylaktisch die Gebärmutter) der Hündin entfernt. Dies erfolgt entweder durch die Eröffnung des Bauchraumes oder endoskopisch unter Vollnarkose.
Die Kastration
Gründe für eine Kastration bei einer Hündin können sein:
Fokus: Pyometra
Allgemein unterscheidet man 3 Formen der Pyometra:
Die häufigste Form ist die geschlossene Pyometra. Hierbei kann der Eiter durch den geschlossenen Muttermund nicht abfließen.
Die offene Pyometra ist hingegen selten, hier fließt der Eiter ab.
Die Sonderform der Stumpfpyometra tritt bei kastrierten Hündinnen auf. In diesem Fall kann sich der übriggebliebene Gebärmutterstumpf entzünden, wenn Gewebe des Eierstocks vergessen wurde.
Wie erkenne ich eine Pyometra?
Die Pyometra tritt oft am Ende einer Läufigkeit oder auch nach einer hormonell unterdrückten Läufigkeit auf.
Da ein Sekretabfluss fast immer nicht vorhanden ist, wird sie häufig erst später erkannt und kann so lebendsbedrohlich werden.
Symptome wie reduziertes Allgemeinbefinden, vermehrtes Trinken, häufiges Urinieren, Appetitlosigkeit, häufiges Belecken des Genitalbereiches werden oft übersehen.
Deshalb: Bitte beobachtet eure Hündinnen nach der Läufigkeit.
Fokus: Scheinschwangerschaft/Scheinmutterschaft
Dabei handelt es sich per se erstmal um ein natürliches Verhalten.
Allerdings hat eine Hündin, die von einer schweren Scheinschwangerschaft in die Nächste fällt, nicht viel Spaß am Leben.
Die Scheinschwangerschaft dauert circa 2 Monate und wird von vielen Hundebesitzern gar nicht
wahrgenommen. Die Hündinnen sind häufig verschmuster und ruhiger.
Darauf folgt die Scheinmutterschaft. Durch den Einfluss von Prolaktin (Elternhormon) werden die Hündinnen auf Jungtierbetreuung eingestimmt. Dabei wird Prolastin direkt über die Sinnesorgane aktiviert, z.B. durch die Anwesenheit eines Welpen. Ist der Prolaktinspiegel zu hoch, kommt es zur Scheinmutterschaft. Das Gesäuge schwillt an und es kommt zur Milchproduktion. Die Hündinnen graben Wurfhöhlen und hüten Stofftiere. Sie sind lustlos und wollen das Haus nicht verlassen. Dieses Verhalten kann bis zur Depression, Verteidigung von Ressourcen und mütterlichen Aggression führen.
Wie kann ich der Hündin helfen?
Gesundheitliche Veränderungen bei Hündinnen bedingt durch eine Kastration:
Kastration als Argument der Verhaltenskontrolle?
Aggressionskontrolle ist nur bei Hündinnen aussichtsreich, die überwiegend oder ausschließlich um den Zeitpunkt der Läufigkeit aggressiv reagieren.
Bei Hündinnen, die hingegen das ganze Jahr über und insbesondere gegenüber Rüden aggressiv auftreten, wird sich dieses Verhalten nach einer Kastration vielmehr verstärken. Das gilt besonders für Hündinnen, die "rüdenhaft" beim Markieren das Bein heben.
Kastriert man unsichere oder ängstliche Hunde, egal welchen Geschlechts, wird sich dieses Verhalten ebenso verstärken. So verhält es sich auch mit Angst-, Unsicherheits- und Panikaggression.
Auch wird sich an Verhaltensweisen, die mit Eifersucht, Jungtierverteidigung oder Partnerschutz im Zusammenhang stehen, nach einer
Kastration nichts verändern.
Bei jagdlich stark motivierten Hündinnen wird sich das Jagdverhalten nach einer Kastration leider auch nicht verbessern, sondern eher zunehmen.
Tipp:
Schaut doch mal unter "Tiere suchen ein Zuhause" - Kastration - Hündin