Hundeschule Herzog

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Welpengruppe

Ich starten am 8. April  eine neue Junghunde Gruppe.

Immer Montags 18.00 Uhr.


            

 

 

                        

        


           

     

    

     

       

 


    

     



Pubertät - Dieser Anschluss ist vorübergehend nicht besetzt...

                                                                                                             Elli und Paula

 

... Fast jeder, der einen Hund großgezogen hat, kennt diesen Zustand.

 

Die gute Nachricht zuerst: Grob gesagt dauert die eigentliche Pubertät des Hundes nur einige Monate.

Die schlechte Nachricht: Darauf folgen Phasen mit Späterscheinungen der Pubertät (Adoleszenzphase), die rassenabhängig mehrere Jahre dauern können.

Kaum hat man eine pubertäre Phase überstanden und denkt jetzt wird es bestimmt besser, steht auch schon die nächste vor der Tür.

 

 

Hündinnen brauchen circa drei Hitzen zum erwachsen werden.                           Die Entwicklungszeit beim Rüden ist etwas langsamer.

Kleine Rassen kommen früher in die Pubertät und durchlaufen diese auch schneller.

Wohingegen bei großen Rassen das Erwachsenwerden durchaus 3-4 Jahre dauern kann.

Erst dann sind die Hunde sozial und physisch wirklich erwachsen.

Greift man als Mensch in diese Entwicklung über eine Kastration oder Chip ein, hat dies natürlich Auswirkungen (Nachzulesen in meinem Artikel ,,Kastration").

 

 

 

Es gibt viele Veränderungen im Körper des Hundes während der Pubertät

 

 

Das Gehirn wird zu einer Großbaustelle!

 

 

Beim Umbau des Gehirns kommt es zur Umwandlung der sogenannten grauen Substanz in die sogenannte weiße Substanz. Letztere enthält schnellere Nervenverbindungen und ist somit leistungsfähiger. Dadurch bedingt kommt es vorübergehend zum kognitiven Leistungsabfall des Hundes .                        Sitz, was war das noch mal?

 

 

Zusätzlich besteht zeitweise eine Verminderung der Verknüpfungspunkte zwischen den Nervenzellen (Synapsen).Das geschieht nach dem Prinzip: Was gebraucht wird bleibt und was brach liegt wird abgebaut.                       Menschliche Jugendliche verlieren bei diesen Prozessen circa 15 % ihrer Gehirnmasse; beim Hund werden diese Zahlen vermutlich ähnlich sein. Das Gehirn wird in diesem Prozess optimiert und die Leistungsgeschwindigkeit deutlich gesteigert.

 

Mehr Zuständigkeit bekommen Hirnregionen, die für rationale Entscheidungen zuständig sind.

Emotional reagierende Teile des Gehirns verlieren hingegen an Bedeutung.

Das emotional und infantile Verhalten des Junghundes geht mehr und mehr in ein rational vernünftiges Verhalten über.

 

Während der Pubertät besteht vorübergehend auch ein Defizit im Fronthirnbereich.

Dieser Teil des Gehirns ist zuständig für:

- die Impulskontrolle

- Handlungsplanung

- die Folgen von Handlungen abzuschätzen zu können

 

Somit gehören die Impulskontrolle und das Abschätzen von Risiken nicht unbedingt zu den Stärken eines pubertierenden Junghundes. 

 

Dazu kommt, dass der Mandelkern, das emotionale Bewertungszentrum des Gehirns, in dieser Phase vergrößert ist. Dieses steuert die Wahrnehmung und die Reaktion auf einen Reiz aus der Umwelt . Die Hunde reagieren daher in dieser Zeit empfindlicher, emotionaler und intensiver auf Reize !!!

 

Diese Umbaumaßnahmen laufen in mehreren sensiblen Phasen ab.

 

 

 Anstieg der Hormone

 

Es kommt zur Freisetzung der Geschlechtshormone aus den                            Geschlechtsorganen.

Testosteron aus dem Hoden des Rüden.

In den Nebennieren wird bei beiden Geschlechtern zusätzlich Testosteron gebildet.

Östrogen und Progesteron zusätzlich aus den Eierstöcken der Hündin.

 

Durch  den Anstieg der Geschlechtshormone startet die Hormonproduktion in der Schilddrüse und Nebenniere.

 

In diesem Lebensabschnitt ist der Stresshormonspiegel am Höchsten 

 

Dadurch kann es passieren, dass der Hund in Situationen, in denen er sonst keine Probleme hatte, plötzlich gestresst erscheint.

Dass das Alleinebleiben, was vorher schon gut klappte, wieder ein Problem für den Hund darstellt.

Oder der Hund plötzlich fremde Menschen anbellt.

 

"Das hat er ja noch nie gemacht!"

 

Die Veränderungen während der Pubertät könnten eine Erklärung aber keine Entschuldigung für das Verhalten des Hundes sein.

In diesem Fällen sollte man nicht abwarten sondern mit Sicherheit und Führung gegensteuern .

 

Zusätzlich hat der Hund noch bis zum 7. Monat mit dem Zahnwechsel zu kämpfen.

Dadurch schläft der Hund schlechter, das Zahnfleisch kann sich entzünden.

Es kann zu erhöhter Temperatur, Fieber oder Magen-Darmproblemen kommen.

Dadurch lässt zusätzlich die Konzentrationsfähigkeit ab.

Tipp: Frische Zweige der Weide enthalten einen entzündungshemmenden Wirkstoff in der Rinde.

 

Bis zum 10. Monat findet ein Großteil der Wachstumsschübe statt.

Diese können sehr schmerzhaft sein. Der Hund wächst mal vorne mal hinten, was zu Fehlbelastungen führen kann.

 

 Das Verhalten und die Bedürfnisse verändern sich:

 

Der Drang zur Selbständigkeit wächst und das Erkundungsverhalten verstärkt sich.

Das Jagdverhalten entwickelt sich, die Spuren von Wild werden wichtig.

Viele vererbte Anlagen treten langsam hervor z.B. Hüte- oder Wachhundqualitäten. 

Der Geschlechtstrieb bildet sich aus und sie beginnen das andere Geschlecht zu entdecken.

Ressourcen gewinnen immer mehr an Bedeutung.

 

Die Pubertät - eine wahre Achterbahn der Gefühle für den Hund. Das hat nichts mit Dominanz oder ähnlichem zu tun.

Wenn du mal wieder verzweifelt an deinen leichtführigen Welpen zurück denkst, dem das Lernen so leicht fiel, dann denke daran: Im kleinen Köpfchen deines Hundes ist gerade eine Großbaustelle .

Vergesse aus lauter Konsequenz nicht die Liebe und das Verständnis.

Zuviel Druck erzeugt Gegendruck. Denke an die Stimmungsübertragung, für die unsere Hunde sehr feine Antenne haben. Wenn der Mensch gestresst ist, kann der Hund nicht entspannt sein.

 

Auf der Suche nach der perfekten Hundeerziehung sollten wir eins nicht verlieren: unseren Hund!

 

Trainingsmöglichkeiten

 

  • Sinn- und maßvolle Beschäftigung (Kein häufiges Bällchen werfen!)

 

  • Zuverlässiger Rückruf

 

  • Impulskontrolle und Ruheübungen

 

  • Eigenkontrolle an beiden Enden der Leine bei Erregungsauslösern

 

  • Eindämmung der Verselbstständigung des Hundes (Schleppleine immer mit Geschirr)

 

 

 

             GIB ALLES, NUR NICHT AUF.